Zeitreise ins Jahr 2005: Wacker verliert beide "Endspiele"

Als eine ganz starke Frühjahrsrunde im doppelten Frust endete

(wh) - Im neunten Teil unserer Zeitreise drehen wir das Rad ins Jahr 2005 zurück, als der FC Wacker im Frühjahr einen Sieg an den anderen reihte, so nicht nur das Pokalfinale erreichte, sondern auch die Aufstiegs-Relegation in die Bezirksliga. Leider verloren Martin Remmele (dunkles Trikot) und Co. beide „Endspiele“.  

Die Schwäbische Zeitung berichtete:

 

FCW – TSG Maselheim/Sulmingen 1:2 (0:1)

Flott begann das Pokalfinale in Baltringen: Bei sommerlichen Temperaturen hatten beide Mannschaften schon kurz nach dem Anpfiff gute Torgelegenheiten. Den turbulenten ersten Minuten folgte eine ruhige Phase, in der sich die Kontrahenten Zeit für den Spielaufbau nahmen. Chancen waren in der Folge selten.

Wacker blieb zunächst gefährlicher – etwa bei einem Distanzschuss von Roberto Rubbino (17.). Dann schlug der Bezirksligist zu und nutzte Unaufmerksamkeiten in der Biberacher Hintermannschaft. Erst ersprintete sich Christoph Bareis kurz vor der Torauslinie den Ball, dann war Markus Polk einen Schritt schneller an der Bareis-Flanke als sein Gegenspieler und köpfte den Ball zur 1:0-Führung ins Tor.

Die TSG brachte Wackers Abwehr kurz darauf weitere Male in Bedrängnis: Die beste Chance zum 2:0 hatte Bernd Fröhlich, dessen Schuss der FCW-Tormann Bernd Kutterer gut parierte. Fast zehn Minuten benötigte der Kreisligist, um das Gegentor zu verdauen, und trat dann wieder den Gang nach vorne an. Die TSG blieb bei Kontern gefährlich, doch war Biberach dem 1:1 näher als der Bezirksligist seinem zweiten Tor. Kurz vor der Halbzeit lag der Ausgleich in der Luft, als zuerst zwei Wacker-Angreifer eine Hereingabe von Stefan Reich verpassten und kurz darauf Holger Bischof eine Ecke von Volker Wussler an die Unterkante der Latte setzte.

Maselheim-Sulmingen bestimmte die ersten 20 Minuten der zweiten Halbzeit und kam zu zwei Kopfball-Chancen. In der 57. Minute setzte Thomas Vogel den Ball nach einer Ecke von Härle über das Tor, während der Kopfstoß von Siegfried Hagel neun Minuten später aufs Tor kam, aber zu unplatziert war und Kutterer keine Probleme bereitete. Erst ab der 70. Minute übernahm Wacker wieder die Initiative, brachte die Abwehr des Gegners aber nur selten in Gefahr. Die beste Gelegenheit resultierte aus einer Standardsituation, doch Kolodziey parierte den gut getretenen Wussler-Freistoß (73.).

Vier Minuten später lag der Ball im Tor des FC Wacker: Eine Freistoßflanke von Härle wurde abgefälscht und landete vor den Füßen von Frank Welser, der aus kurzer Distanz einschob (82.).

Die Partie schien gelaufen, doch Biberach gab sich nicht geschlagen und schöpfte in der 89. Minute Hoffnung: Volker Wussler setzte einen Freistoß inden Winkel – ein herrlicher Treffer. Doch es blieb der einzige für den Kreisligisten, während die TSG Maselheim-Sulmingen zum dritten Mal innerhalb weniger Jahre (nach 2000 und 2002) ein Pokalfinale gewann.

Wolfram Felka, Trainer des Siegers, war stolz auf das, was seine Mannschaft geleistet hat. „Nach einer Super-Rückrunde war der Pokalsieg der Höhepunkt.“ Zum Spiel merkte er an, dass es beiden Mannschaften etwas an Durchschlagskraft im Angriff gemangelt habe und die Partie folglich „durch Standardsituationen entschieden wurde“.

Wackers Trainer Achim Denz sah sein Team in Halbzeit eins stärker. „Wir hatten Chancen, nutzten sie aber nicht, während der Gegner bei seiner ersten Gelegenheit traf.“

Wacker: Kutterer - Wussler - Jens Paulmaier, Lassetzki - Bischof, Reich (69. Moser), Daniel Paulmaier (38. Malek), Galvano, Remmele (78. Rujovic) - Jurica, Rubbino.

Schiedsrichter: Ringer (Leutkirch).

Zuschauer: 700 (in Baltringen).

 

FCW - SV Eberhardzell 1:3 n. V. (1:1/0:0)

Der SV Eberhardzell hat das Aufeinandertreffen der beiden Kreisliga-A-Vizemeister in Ingerkingen mit 3:1 nach Verlängerung gewonnen.

Nach drei Minuten stimmte im Spiel zwischen dem SV Eberhardzell und Wacker Biberach einfach alles. Der SV Ingerkingen präsentierte sich als hervorragender Gastgeber, es herrschte ideales Fußballwetter, 600 Zuschauer säumten das Sportgelände, und mit dem 1:0 für den SVE war bereits ein Tor gefallen. Doch dieses Spiel sollte im Laufe der folgenden 117 Minuten noch seine Höhen und Tiefen erleben.

Nach Vorarbeit von Stefan Brauchle markierte Jan Schliersmaier mit einem satten Schuss in den Torwinkel die frühe Führung für Eberhardzell. Wer nun dachte, der spritziger und leichtfüßiger wirkende SVE würde in gleicher Manier weiterspielen, sah sich getäuscht. Wacker, das ohne seinen seit Montag gesperrten Angreifer Darko Jurica antrat (wegen Schiedsrichterbeleidigung nach dem Spiel gegen Äpfingen), versuchte die Partie in den Griff zu bekommen. Es dauerte aber bis zur 14. Minute, ehe Enzo Galvano mit einem Flachschuss, der knapp am SVE-Torpfosten vorbeistrich, ein erstes Ausrufezeichen setzte. Bis zum Ende der ersten Halbzeit sahen die Zuschauer meist dasselbe Bild: Wacker war häufiger in Ballbesitz, bis auf zwei Abseitstore (32./37.) kam jedoch nichts heraus.

Nach dem Wechsel verstärke Biberach den Druck – mit dem Ergebnis, dass Eberhardzell immer nervöser wurde und nicht in der Lage war, einen entscheidenden Konter einzuleiten. Mehrere Eckbälle und Freistöße des FC Wacker zwischen der 50. und 70. Minute brachten das SVE-Tor einige Male in Gefahr, auch wenn die ganz große Chance zum Ausgleich nicht dabei war. Diese hatte Holger Bischof in der 72. Minute, doch sein strammer Schuss ging übers Tor. In der 78. Spielminute war es dann soweit: Enzo Galvano erzielte mit einem Schuss aus 20 Metern den Ausgleich. Danach versuchte der SVE wieder ins Spiel zu kommen, hatte aber zu diesem Zeitpunkt den Faden verloren. Beide Mannschaften riskierten nicht mehr viel und retteten sich in die Verlängerung.

Erst jetzt erfolgte ein Schlagabtausch, nun setzten beide Mannschaften alles auf eine Karte. Eberhardzells Stefan Brauchle zwang in der 95. Minute mit einem Flachschuss Torwart Bernd Kutterer zu einer Glanzparade. Auf der anderen Seite kreuzte Achim Denz immer wieder gefährlich im Strafraum auf, der entscheidende Abschluss wollte aber nicht gelingen. Ein Freistoß vor dem Wacker-Tor brachte in der 103. Minute die Vorentscheidung zu Gunsten von Eberhardzell: Daniel Wingart erzielte aus 20 Metern das 2:1.

Wacker-Spielertrainer Achim Denz hatte in der 109. Minute die Riesenmöglichkeit zum Ausgleich, als er allein auf SVE-Torhüter Reisch zulief, aber an diesem scheiterte. Zwei Minuten vor dem Spielende machte Manuel Neumann, nach einem noch zuvor von Wacker abgewehrten Ball, mit dem 3:1 alles klar.

Nach dem Spiel bedauerte Biberachs Trainer Achim Denz die ausgelassenen Torchancen, zumal seine Mannschaft häufiger in Ballbesitz gewesen sei. Robert Hermanutz, Trainer des SV Eberhardzell, sprach von einer großen Nervosität seiner jungen Mannschaft und meinte, dass die gezeigte Leistung seines Teams zu den schwächeren der Saison gehörte. Über das Ergebnis war Hermanutz deshalb überglücklich.

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