RELEGATIONS-FINALE: FCW - EBERHARDZELL
In Gutenzell ist ein ganz heißes Spiel zu erwarten
(wh) - Im Finale der Bezirksliga-Relegation treffen unsere Männer am Samstag, 18. Juni auf den SV Eberhardzell. Die alles entscheidende Partie wird um 17 Uhr in Gutenzell angepfiffen.
Im Relegationsfinale zwischen unserem FC Wacker und dem (Noch-)Bezirksligisten SV Eberhardzell ist ein ganz heißes Spiel zu erwarten: Die Wetterfrösche prognostizieren für den Samstagabend um 17 Uhr nämlich über 30 Grad. Ein Umstand, der den Spielern alles abverlangen wird und eine taktisch kluge Vorgehensweise erfordert. In verschärftem Maße gilt es daher, rationell und kräftesparend zu agieren - also so, wie eine gute Mannschaft generell spielt.
Für die größte "Hitze" sorgt am Samstagabend aber wohl die Bedeutung des Relegationsspiels: Der Sieger spielt in der nächsten Saison nämlich in der Bezirksliga, der Verlierer "nur" in der Kreisliga A. Dementsprechend verbissen werden wohl alle Akteure ans Werk gehen, vor allem in die Zweikämpfe, wobei es (hoffentlich) so fair bleibt wie im ersten Relegationsspiel gegen Äpfingen.
Der FC Wacker würde im Falle eines Sieges nach 19-jähriger Abstinenz wieder in die Bezirksliga einziehen, aus der er einst 2003 abgestiegen ist. Danach hatte der FCW nur einmal die Chance auf eine Rückkehr: Im Jahr 2005 erreichte er die Relegation, zog dabei aber gegen den SV Eberhardzell mit 1:3 nach Verlängerung den Kürzeren. Unser Foto stammt von diesem Spiel und zeigt Wackers Martin Remmele (links).
Zehn Jahre später hieß der Gegner in der Relegation dann ein weiteres Mal SV Eberhardzell: Dabei ging es aber "nur" gegen dessen zweite Mannschaft um den Verbleib in der Kreisliga A. Wacker setzte sich damals 3:0 durch. Nach diesem sportlichen Tiefpunkt hat sich unsere Erste Jahr für Jahr gesteigert und hätte sich das Comeback im Bezirks-Oberhaus mehr als verdient.
VORSCHAU DER SCHWÄBISCHEN ZEITUNG
Der FC Wacker Biberach als Sieger des ersten Relegationsspiels gegen den SV Äpfingen und der SV Eberhardzell als Viertletzter der Fußball-Bezirksliga kämpfen am Samstag, 18. Juni, um 17 Uhr in Gutenzell im entscheidenden Spiel um den letzten freien Platz in der höchsten Klasse des Bezirks. Ausrichter Gutenzell darf sich, wie in Relegationsspielen üblich, auf zahlreich pilgernde Fans aus dem Bezirk freuen.
„Die Gelben kommen!“ Stimmungsmacher Dietmar Neuer von Wacker Biberach rief es kurz nach Spielschluss des gewonnenen ersten Relegationsspiels gegen den SV Äpfingen ein halbes Dutzend Mal ins Megaphon den glücklichen Wacker-Spielern und Fans zu. Mittendrin fand man dann auch ein sichtlich erleichtertes Trainergespann um Franz Leicht und Co-Trainer Uwe Reh. Während der Partie sah man dann aber einen wild gestikulierenden Wacker-Trainer Leicht, der so auf die Partie zurückblickt: „Wir haben ein paar Sachen gemacht, die wir eigentlich so nicht geplant hatten. Die Abläufe und Bewegungen nach vorn hatten zu wenig Tempo und Konsequenz. Wir können und werden das aber besser machen“, versprach der erfahrene Coach, der mit der Einwechslung von Doppeltorschütze Markus Maichle eine glückliche Hand bewies.
Nun wollen die Gelb-Blauen also wieder hoch in die Liga, in der sie seit dem Abstieg in der Saison 2002/03 nicht mehr zu finden waren. Seit damals standen für Wacker nur zwei Relegationsspiele an, pikanterweise war der Gegner immer der SV Eberhardzell. In der Saison 2004/05 unterlag Wacker in der Aufstiegsrelegation dem SVE mit 1:3, zehn Jahre später gab es in der Abstiegsrelegation einen 3:0-Sieg gegen den SV Eberhardzell II. Alles Schnee von gestern, für Trainer Franz Leicht zählt nur die Wacker-Gegenwart und die weist 15 ungeschlagene Spiele am Stück aus. Den SVE kennt er aus seiner Zeit beim TSV Ummendorf und sagt: „Das ist trotz aller Probleme ein gestandener Bezirksligist, der weiß was zu tun ist, wenn es eng wird. Wir nehmen den Kampf an und sind positiv gestimmt.“
in Relegationsspiel um den Klassenerhalt muss nicht immer ein Stimmungskiller sein, sondern kann wie im Beispiel SV Eberhardzell auch zum Geschenk werden. Der SVE war am letzten Spieltag nach fünf Minuten mit mehr als nur einem Bein in der Kreisliga A, fand dann aber mit einem 2:2 und einer Aneinanderreihung glücklicher Umstände den Weg in dieses Spiel. Trainer Franz Kaiser, der seit vier Jahren beim SVE an der Linie steht und dies auch in der kommenden Saison, unabhängig vom Ausgang der Relegation tun wird, hatte eine sehr schwierige Saison zu durchstehen. Neben den Langzeitverletzten – Kapitän Simon Baur, Luca Mühlbach und Dennis Nitzke – musste der SVE berufsbedingt auch noch Felix Unterfrauner ersetzen. „Uns ist im Prinzip eine komplette Achse weggebrochen. Wir haben aber eine gute Jugendarbeit. Meine Aufgabe ist es nun, die jungen Spieler bei einer zu erwartenden großen Zuschauerkulisse gut durch die Relegation zu führen“, sagt Franz Kaiser.
Er selber und ein Großteil der Mannschaft waren Augenzeuge des ersten Wacker-Auftritts. „Während der Saison hat Wacker sicher besser gespielt, hat aber einige starke Spieler in den Reihen. Wir müssen bei Standardsituationen hellwach sein. Ich erwarte ein offene Partie“, orakelt Kaiser. Der Unterstützung aus dem eigenen Lager kann er sicher sein, ein Fanbus steuert die Graf-Ignaz-Arena an.