B-Junioren: Niederlage im Pokal- und im Punktspiel
Zuerst viel zu wenig Selbstvertrauen, dann viel zu viel
Zweimal sind unsere B-Junioren dieser Tage im Einsatz gewesen und dabei leer ausgegangen: Mit 4:0 (2:0) verloren sie ihr Punktspiel in Berkheim und mit 3:1 (1:1) ihr Pokalspiel in Achstetten.
PUNKTSPIEL: SGM BERKHEIM - FCW 4:0 (3:0)
Unsere Jungs hatten sich offensichtlich schon vor dem Anpfiff mit einer Niederlage abgefunden. Aufgrund der Personallage glaubte kaum einer an die eigenen Stärken, denn Torspieler Christian Thut war verhindert und Fabio Schumacher (Goalgetter und Ersatzkeeper) half in der A-Jugend im Derby gegen den FV Biberach aus. So musste Mustafa Ören zwischen die Pfosten, der deshalb als Leistungsträger im Feld fehlte. Letzlich standen nur 12 Mann zur Verfügung.
Wacker fand schwer ins Spiel. Mit der taktischen Ausrichtung, bei der mancher Spieler auf ungewohnter Position aufgestellt wurde, kamen die meisten überhaupt nicht zurecht.
Berkheim ging in der 15. Spielminute mit 1:0 in Führung und erhöhte sieben Minuten später auf 2:0. Auch die Umstellung auf das gewohnte System brachte keine Verbesserung. Obwohl unsere Jungs in einigen Situationen durchaus mit dem Gegner mithalten konnten, fehlte ihnen der Glaube. Einige erweckten den Eindruck, als spielten sie mit angezogener Handbremse. Logische Konsequenz: Berkheim erzielte das 3:0 (32.). Das war auch der Halbzeitstand.
In Hälfte zwei änderte sich nicht viel. Sowohl bei Offensiv-Aktionen als auch auch im Spiel gegen den Ball fehlte der letzte Biss bei den Wackeranern. Der mangelnden Chancenverwertung des Heimteams und dem überragenden "Musti" im Tor war es schließlich zu verdanken, dass es am Ende "nur" 4:0 stand.
Fazit der Wacker-Trainer Andreas Krämer und Ümran Tasömeroglu: "Schade, wie sich die Mannschaft in dem Spiel verkauft hat. Wir hätten mit einer Niederlage leben können, aber nicht mit der Art und Weise. Hätte Jeder sich an seinem Maximum bewegt, wäre auch was Zählbares rausgesprungen. Positiv zu vermerken ist, dass Kapitän Mirac Sahin - wie in jedem Spiel - gekämpft hat und gerennt ist bis zum Umfallen. Auch Tom Körner hat an die eigenen Stärken geglaubt und bis zum Schluss versucht, nach vorne zu spielen. Der beste Wackeraner und zugleich der ärmste war Musti im Tor: Als Notlösung gedacht, hat er seine Vielseitigkeit gezeigt, ein super Spiel gemacht und damit alle überrascht."
POKALSPIEL: SGM ACHSTETTEN - FCW 3:1 (1:1)
Ließen unsere B-Junioren in Berkheim noch das Selbstvertrauen vermissen, wirkten sie bei ihrem Pokalspiel in Achstetten eher übermütig. Folgerichtig setzte es dort eine 3:1-Niederlage.
Unsere Mannschaft wollte den Gegner früh unter Druck setzen und sich auf spielerischem Weg Chancen herausarbeiten. Umgesetzt wurde das nicht. Aus der Abwehr heraus wurde nämlich meist mit langen Bällen agiert. Und auch vom geplanten Nachrücken der hinteren Reihe war nichts zu sehen. Da die Heimmannschaft ähnlich agierte, entwickelte sich eine sehr zerfahrene Partie. Bei eigenem Ballbesitz wurde immer wieder der komplizierte Weg gesucht. Es waren stets zu wenige Anspielstationen vorhanden, Torchancen enstanden nur zufällig.
Erst in der 35. Minute spielte Wacker mal einfach und zielstrebig. Stürmer Fabio Schumacher wurde flach angespielt, ließ auf Spielmacher Tom Körner prallen, der spielte direkt in die Gasse auf Barzan Mumtas, der aus relativ spitzem Winkel mit seinem schwächeren linken Fuss das Tor nur knapp verfehlte. Leider blieb dieser Spielzug eine Ausnahme.
In der 38. Minute kam Achstetten mit einem langen Ball in Wackers Hälfte, nach einer Flanke kam ein Spieler aus der zweiten Reihe zum Abschluss und vollendete mit einem satten Schuss zum 1:0. Torspieler Christian Thut war machtlos.
Wacker erhöhte sofort seine Anstrengungen. Barzan setzte einen Spieler der Heimelf im Strafraum unter Druck, der daraufhin zu seinem herauslaufenden Torwart zurückpassen wollte, diesen allerdings auf dem falschen Fuss erwischte, sodass der Ball im leeren Tor landete - zum 1:1-Ausgleich.
In der zweiten Halbzeit agierten die Gastgeber defensiver und versuchten ihr Glück verstärkt über lange Bälle. Spielerisch lief bei den Wackeranern wenig zusammen. Sie schlugen nun zwar weniger lange Bälle, aber das Nachrücken vernachlässigt sie weiterhin. Und nach wie vor fehlten ihnen die Anspielstationen. So verzettelten sie sich immer wieder in Einzelaktionen, die fast immer mit Ballverlusten endeten.
In der 70. Minute kam die Heimmannschaft nach einem "rausgebolzten" Ball zum 2:1. Wacker zeigte sich zwar geschockt, versuchte aber den Druck zu erhöhen. Doch bereits drei Minuten später vollendete Achstetten einen Konter zum 3:1. Der FCW warf nun alles nach vorne und setzte alles auf eine Karte.
Achstetten kassierte zwar noch eine Rote Karte wegen Schiedsrichter-Beleidigung und eine fünfminütige Zeitstrafe ihres Kapitäns und besten Spielers, doch Kapital konnte der FCW daraus nicht schlagen.
So blieb es beim enttäuschenden Pokalaus.
Fazit der Wacker-Trainer Andreas Krämer und Ümran Tasömeroglu: "Zwar war der Wille bei Jedem vorhanden, doch die spielerische Linie hat komplett gefehlt. Überheblichkeit ist dazugekommen, offenbar dachte Jeder: Das wird schon. Die Erwartungen sind groß gewesen, nachdem die Mannschaft fast komplett angetreten war. Einzig Jonas Mersinger musste vom starken C-Jugendspieler Ahmad Merjan ersetzt werden.
Es ist reine Kopfsache, wie jeder Einzelne ins Spiel geht. Passt das, kommt etwas raus wie der Derbysieg gegen den FV Biberach II. Wenn nicht, reicht es gegen keinen Gegner."